Joy of missing out (JOMO) – 5 praktische Ratschläge

Was ist die Joy of missing out (JOMO) und wie können wir sie praktisch in unserem Alltag umsetzen? In diesem Beitrag schauen wir uns Tipps zur Umsetzung und die Vorteile von JOMO an.

Joy of missing out Definition

JOMO Definition
Die Joy of missing out (JOMO) beschreibt die Freude bzw. die Erkenntnis darüber, dass man nicht überall dabei sein muss. Sie stellt die Gegenposition zur Fear of missing out (FOMO) dar. JOMO kann, muss aber nicht mit der Unterbrechung der Verbindung zu digitalen Medien einhergehen.

Praktische Tipps zur Umsetzung

  • Auf uns selbst hören
  • Digital Detox
  • Eigene Ziele und Prioritäten setzen
  • Aktivitäten nicht als Verpflichtungen sehen
  • „Nein“ sagen

JOMO Umsetzung

Um die Joy of missing out nachhaltig in unser Leben zu integrieren, muss die Umsetzung freiwillig erfolgen. Nur so können wir Hindernisse und Schwierigkeiten überwinden, die uns auf dem Weg sicher begegnen werden.

Auf uns selbst hören

Allein schon das Wissen über diese neuartige Sichtweise kann uns helfen, bewusster damit umzugehen und in unserem eigenen Leben anzuwenden. Gleichzeitig ist es aber wichtig, auf uns selbst zu hören. Wenn wir mit unserem aktuellen Leben vollumfänglich zufrieden sind, gibt es wahrscheinlich auch keinen Grund, etwas daran zu ändern.

Fühlt man sich jedoch regelmäßig überfordert, verbringt so gut wie keinen Moment allein und denkt, dass man nie Zeit für andere Dinge hätte, sollte man sich jedoch die Frage stellen, ob eine Änderung der eigenen Sichtweise von Vorteil wäre.

Hierbei ist es wichtig, sich zu fragen, in welche Richtung man sich bewegen sollte, um eine gewisse Balance und einen gesunden Mittelweg wiederherzustellen. Unternimmt man seiner eigenen Meinung nach zu viel und kann nicht Nein sagen, ergibt es Sinn, sich die Joy of missing out „anzutrainieren“.

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Balance zwischen JOMO und FOMO finden
Quelle: Eigene Darstellung

Ebenfalls spielt die zunehmende Vernetzung in unserer heutigen Welt eine bedeutende Rolle. Wir haben immer mehr Optionen, etwas zu unternehmen und sind von Natur aus mit den verschiedensten Nachrichten und Videos aus aller Welt konfrontiert. Die Angst zu verpassen (FOMO) steigt somit ebenfalls von Natur aus. Aus diesem Grund ist es nur logisch, die andere Seite (JOMO) zu unterstützen.

Wie so oft geht es aber gleichzeitig darum, bei der Anwendung von JOMO nicht in ein Extrem bzw. einen Endzustand zu verfallen. Es geht lediglich darum, in eine selbst bestimmte Richtung zu gehen und sich kontinuierlich zu verbessern. Diese Verbesserung stellt die Grundlage auf, selbstbestimmter zu leben und die Balance in eine individuell bessere Richtung zu verschieben.

Digital Detox

Die Joy of missing out ist eher eine Lebenseinstellung. Aus diesem Grund muss sie nicht zwingend mit einzelnen Aktivitäten wie der Vermeidung des von digitalen und sozialen Medien (= Digital Detox) zusammenhängen. Trotzdem können bewusst eingeplante „Offline-Zeiten“ ein nützliches Tool sein, um die Ausbildung einer gesunden JOMO zu unterstützen.

Bevor wir aber unsere gesamte Willenskraft aufwenden, um dem Drang aufs Handy zu schauen zu widerstehen, sollten wir uns ein paar Gedanken machen, welche Routinen und Vereinfachungen wir zuerst anwenden können.

Eine Vereinfachung können Apps zur Sperre von bestimmten weiteren Apps oder zur Regulierung der Nutzungszeiten sein. Sie helfen, dass wir unser Handy automatisch weniger nutzen. Routinen könnten zum Beispiel Aktivitäten sein, bei denen wir bewusst unser Smartphone zu Hause lassen. Hier eignen sich insbesondere ein Spaziergang oder ein Treffen mit Freunden/Verwandten.

Erst nachdem wir unsere ausgewählten Routinen und Vereinfachungen angewendet haben, ist es an der Zeit, Willenskraft und Selbstbeherrschung aufzuwenden. Wir sollten dabei gleichzeitig darauf achten, dass wir unsere Willenskraft auf die essenziellsten Dinge verwenden.

Schau dir gerne meinen Artikel zum Essentialismus an, um zu erfahren, wie du in 3 Schritten essenzielle Tätigkeiten identifizieren kannst.

Eigene Ziele und Prioritäten setzen

In der JOMO-Bewegung wird vorwiegend das weniger produktive Nichts-Tun hervorgehoben. Während daran natürlich ab und zu grundlegend nichts falsch ist, muss die Anwendung von JOMO nicht zwingen heißen, dass wir anstatt etwas zu unternehmen nur auf der Couch liegen und nichts tun. Im Gegenteil kann es sogar einfacher sein, eine Aktivität abzusagen, wenn man eine Alternative hat, die der Verfolgung unserer eigenen Ziele dient und uns somit ähnlich glücklich machen kann.

Wichtig dafür ist, dass wir uns zuerst einmal darüber Gedanken machen, welche Ziele wir im Leben verfolgen wollen und wie wir diese Ziele priorisieren.

Aktivitäten nicht als Verpflichtungen ansehen

Wenn wir uns in der Vergangenheit angewöhnt haben, quasi zu jedem Vorschlag für eine Tätigkeit „Ja“ zu sagen, kann es passieren, dass wir heute weitere Vorschläge unterbewusst als Verpflichtungen ansehen. Unsere standardmäßige Antwort hat sich zu einem „Ja“ entwickelt.

Um hier die Umsetzung von JOMO zu fördern, kann es helfen, nochmal einen Schritt zurück zu gehen. Wenn wir uns mehr Gedanken über die eigentliche Aktivität machen und über die Vor- und Nachteile einer Teilnahme objektiv überlegen, können wir eine bessere Entscheidung treffen. Dieses Nachdenken befreit uns auch von einem übermäßigen Gruppenzwang.

„Nein“ sagen

Um Joy of missing out überhaupt erleben zu können, müssen wir in der Lage sein, „Nein“ zu sagen. Wenn wir dabei schon die Aktivitäten nicht als Verpflichtungen ansehen, kann es helfen, klein anzufangen. So können wir beispielsweise eine Tätigkeit, auf die wir sowieso weniger Lust hätten, absagen. Von diesem Punkt an könnten wir uns dann steigern. Eine weitere Möglichkeit wäre, nicht grundsätzlich zu einer Aktivität „Nein“ zu sagen, aber die Zeit etwas zu verkürzen bzw. etwas früher zu gehen.

Eine etwas extremere Variante, die nicht für jede Person geeignet ist, ist ein standardmäßiges „Nein“. Wenn wir standardmäßig in unseren Gedanken ein „Nein“ haben, ist es unsere Aufgabe, Gründe zu suchen, warum wir „Ja“ sagen können. Wenn uns diese Gründe nicht einfallen, bleibt die Antwort bei einem „Nein“.

Joy of missing out Vorteile

Durch die Umsetzung von JOMO können einige Vorteile entstehen, die in unserer heutigen vernetzten Zeit extrem wichtige Gegengewichte sein können.

Selbstbestimmter leben

Wenn wir eine Teilnahme an einer Aktivität und die damit verbundene Zeit regelmäßig mit unseren eigenen Zielen und Prioritäten abgleichen, können wir langfristig ein selbstbestimmteres Leben führen.

Zeit für sich selbst

Die Verbindung und Kommunikation mit anderen Menschen ist ein sehr wichtiger Aspekt für ein erfülltes Leben und eine gute Gesundheit. Gleichzeitig können wir aber nicht alle Dinge, die unserer mentalen und physischen Gesundheit in Verbindung mit anderen Menschen umsetzen. Jeder Mensch benötigt einen individuellen Grad an Zeit für sich selbst, um vollumfänglich glücklich zu sein und die eigenen Ziele zu verfolgen.

Geringeres Stresslevel

Wenn wir mehr auf uns selbst hören und unsere eigenen Ziele setzen, sehen wir eventuell nicht mehr jede Aktivität als eine Verpflichtung an. Wir haben weniger Stress/FOMO, wenn wir einmal nicht teilnehmen und können diese Zeit sogar genießen. Das kann dafür sorgen, dass wir die Zeit für uns allein zum Stressabbau nutzen können und insgesamt ein geringeres Stresslevel erreichen.

Erhöhtes Selbstbewusstsein

„Nein“ zu sagen fällt vielen Menschen sehr schwer. Indem wir regelmäßig Aktivitäten mit unseren eigenen Zielen abgleichen und auf uns selbst hören, kann sich mit der Zeit ein nachhaltiges Selbstbewusstsein ausbilden.

JOMO und FOMO

Wie wir bereits erfahren haben, ist die Joy of missing out eine Art Gegenbewegung zur Fear of missing out (FOMO). Unter FOMO kannst du dir die Angst, etwas zu verpassen, vorstellen. Lies dir am besten meinen Beitrag zur FOMO durch, um mehr über deren Gründe und praktische Tipps zur Bewältigung zu erfahren.

Quellen

Artikel

Donnerberg.net
https://www.donnerberg.net/de/the-joy-of-missing-out-die-freude-am-verpassen/

Spiegel.de
https://www.spiegel.de/kultur/tv/joy-of-missing-out-ueber-die-neue-freude-abends-nicht-dabei-zu-sein-a-00000000-0003-0001-0000-000000657273

Ionos.de
https://www.ionos.de/digitalguide/online-marketing/social-media/jomo-joy-of-missing-out/

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