Wie funktioniert das Lebensrad und wie kannst du es nutzen, um deine relevanten Lebensbereiche ganzheitlich zu verbessern?
Hier erhältst du eine Anleitung zur Nutzung des Wheel of Life inklusive einer Vorlage zum Download.
Lebensrad Definition
Lebensrad Kurzanleitung
1. Individuell wichtige Lebensbereiche definieren (6-8 Stück)
2. Priorisierung (Wie wichtig sind mir alle Bereiche?)
3. Ist-Analyse des Zufriedenheitsgrads und Bewertung mit Punkten
4. Reflexion der Punktzahlen
5. Zielsetzung in den Bereichen mit Punktzahlen und konkreten Aktivitäten
6. Priorisierung der Bereiche: Kombination aus Wichtigkeit des Bereiches und Verbesserungspotential
7. Handeln !!
8. Regelmäßig überprüfen
Welche Bedeutung hat das Rad des Lebens?
Das Lebensrad (Wheel of Life) kann dir dabei helfen, eine ganzheitliche Übersicht über all deine relevanten Lebensbereiche zu generieren. Damit verlierst du keinen wichtigen Lebensbereich aus den Augen und kannst auch relativ schnell sehen, falls ein oder mehrere Bereiche vernachlässigt werden.
Weiterhin sorgt das Lebensrad dafür, übermäßigen Perfektionismus einzugrenzen. Wenn man nämlich in einem Bereich zu perfektionistisch wird und viel Zeit verwendet, leiden meistens die anderen Bereiche des Lebens darunter.
Wie funktioniert das Lebensrad?
Da wir uns jetzt mit den theoretischen Grundlagen zum Lebensrad auskennen, ist es an der Zeit, die praktischen Umsetzungsschritte kennenzulernen. Diese Praxisschritte erlauben es uns, unsere Lebensbereiche ganzheitlicher zu analysieren und gezielt zu verbessern.
Zuerst sollten wir uns aber die Frage stellen, ob wir überhaupt ein Leben mit Schwerpunkt auf der Ganzheitlichkeit leben wollen oder nicht. Manche Menschen fokussieren sich beispielsweise gezielt nur auf einen Bereich, um dort die Möglichkeit zu erlangen, herausragend zu sein. Das Ziel muss es aber in beiden Fällen sein, diese Entscheidung bewusst zu treffen und sie nicht dem Zufall zu überlassen.
1. Lebensbereiche individuell definieren
Die Grundlage des Lebensrads bilden die Lebensbereiche. Dabei ist es wichtig, dass du selbst die Lebensbereiche individuell nach deinen eigenen Wünschen formulierst, oder eine beispielhafte Vorlage nimmst, die du danach selbst bearbeitest. Du solltest darauf achten, dass du innerhalb aller Bereiche die für dich wichtigen Aspekte des Lebens abgedeckt hast. Außerdem solltest du dich auf ca. 6–8 Lebensbereiche beschränken. Diese Bereiche trägst du nun in die äußeren Ringe des Rads ein.
2. Priorisierung nach Wichtigkeit der Bereiche
Nachdem du die Bereiche definiert hast, solltest du auch noch für dich selbst definieren, welche Bereiche dir am wichtigsten sind. Das Rad verleitet grundsätzlich dazu, anzunehmen, dass alle Bereiche gleich wichtig sind. Wenn das bei dir der Fall ist, kannst du diesen Schritt überspringen. Falls dir jedoch manche Lebensbereiche noch wichtiger sind, kannst du sie für dich persönlich priorisieren (1: hohe Priorität; 2: mittlere Priorität; 3: geringe Priorität).
3. Ist-Analyse innerhalb der Lebensbereiche
Nach dieser ersten Priorisierung ist es an der Zeit, den aktuellen Stand in den einzelnen Bereichen zu bewerten. Dazu kannst du zuerst in jedem definierten Bereich die Dinge auf ein Blatt schreiben, die positiv und negativ laufen. Um diese Ist-Analyse erfolgreich zu gestalten, ist es wichtig, die Bewertung unvoreingenommen vorzunehmen. Hier kann dir die Einstellung des Beginner’s Mind weiterhelfen.
Um die Dinge, die positiv und negativ laufen, messbar zu machen, kannst du am Ende jeden Bereich mit einer bestimmten Punktzahl versehen. Das spiegelt dann deinen jeweiligen aktuellen Zufriedenheitsgrad wider. Nun kannst du die Felder in einer von dir gewählten Farbe (z. B. Rot) ausmalen. Du wirst sofort sehen, welche Bereiche besonders gut laufen und welche aus der Balance gefallen sind.
4. Reflexion der Punktzahlen
Jetzt ist es an der Zeit, genauere Gedanken über die Punktzahlen anzustellen. Hier ist eine grobe Richtlinie, an der du dich orientieren kannst:
8-10 Punkte: Hohe Zufriedenheit
In diesem Lebensbereich bist du schon sehr zufrieden. Hier hast du mit hoher Wahrscheinlichkeit schon die wichtigsten Aktivitäten abgedeckt und es geht primär darum, Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Zufriedenheit zu finden.
5-7 Punkte: Mittlere Zufriedenheit
In diesem Bereich hast du noch ein gewisses Potenzial nach oben. Du hast wahrscheinlich schon einige, aber nicht alle der wichtigsten Aktivitäten abgedeckt. Hier solltest du also schauen, ob alle der am stärksten wertschöpfenden Tätigkeiten umgesetzt wurden und danach erst den Fokus auf alle weiteren Handlungen legen.
1-4 Punkte: Geringere Zufriedenheit
Bei den Bereichen mit 1–4 Punkten herrscht noch einiges an Potenzial nach oben. Hier solltest du dich ebenfalls zuerst auf die wichtigsten Handlungen fokussieren, die wahrscheinlich auch den größten Beitrag zur Zufriedenheit in diesem Bereich ausmachen werden.
5. Zielsetzung
Für die Verbesserung in den einzelnen Lebensbereichen ist eine klare Zielsetzung unumgänglich. Zuerst solltest du dir Gedanken machen, auf welche Punktzahl du jeweils kommen willst. Du kannst die Felder im Lebensrad, auf die du dich verbessern willst, in einer weiteren Farbe (z. B. Grün) ausmalen. Jetzt hast du eine klare Übersicht, wo du dich gerade befindest (Rot) und wo du hin willst (Grün).
Als Nächstes ist es wichtig, dass du dir konkrete Ziele formulierst. Diese Ziele dienen dazu, die Punktzahl in den Bereichen anzuheben. Hier kann es helfen, dir langfristige Ziele (z. B. 5 Jahre) zu formulieren und diese in mittelfristige (z. B. 1 Jahr) und kurzfristige Ziele (sofort umsetzbar) einzuteilen. Auf diese konkreten, kurzfristigen Ziele kannst du dich nun fokussieren.
6. Priorisierung der Bereiche
Da es in der Regel schwierig ist, alle Bereiche mit der gleichen Anstrengung und demselben Fokus anzugehen, lohnt es sich, auch hier nochmal zu priorisieren. Mit der Kombination aus deiner am Anfang vorgenommenen Priorisierung der Lebensbereiche nach ihrer Wichtigkeit für dich und den von dir vergebenen Punktzahlen kannst du die relevantesten Bereiche einfach herausfiltern.
Dein Hauptaugenmerk bei der Verbesserung sollte auf den Lebensbereichen liegen, die eine hohe Wichtigkeit für dich (siehe Schritt 2) und durch deine Zielsetzung ein hohes Verbesserungspotential haben. Danach ist es dir selbst überlassen, ob du die Bereiche mit einer hohen Priorität und einem mittleren Verbesserungspotential, oder die mit einer mittleren Priorität und einem hohen Verbesserungspotential angehen willst.
7. Handeln
Mit den vorigen Schritten hast du soeben alle (theoretischen) Grundlagen gelegt, um dein Leben ganzheitlich zu verbessern. Dieser 7. Schritt stellt den wichtigsten aller Schritte dar. Jetzt geht es darum, deine geplanten Maßnahmen in die Tat umzusetzen. Da du die Bereiche priorisiert hast und dir lang- mittel- und kurzfristige Ziele gesetzt hast, hast du nun auch einen klaren Plan, anhand dessen du arbeiten kannst.
8. Regelmäßige Überprüfung
Das Erstellen eines Lebensrads und die Definition und Priorisierung der Lebensbereiche sind keine Aktivitäten, die nur einmal gemacht werden müssen. Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass sich unsere Bedürfnisse und Ziele im Laufe unseres Lebens ändern können und nicht in Stein gemeißelt sind.
Auch unsere Lebensbereiche und deren Priorisierung können sich verändern. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass wir in einem regelmäßigen Zeitraum (z. B. jährlich) überprüfen, ob wir uns noch auf dem von uns gewünschten Weg befinden. Nur so können wir sichergehen, dass wir unsere Ziele langfristig erreichen und vor allem unseren Zufriedenheitsgrad und unsere Lebensqualität nachhaltig steigern.
Welche Bereiche gibt es im Leben?
Wie bereits erwähnt, ist die Auswahl und Definition relevanter Lebensbereiche ein sehr individuelles Vorhaben. Trotzdem kann es Sinn ergeben, sich als Inspiration beispielhafte Bereiche des Lebens anzuschauen.
In meinem separaten Beitrag findest du einen Vorschlag zur Unterteilung der Lebensbereiche und den Zusammenhang mit dem Begriff der Ganzheitlichkeit, inklusive 10 Umsetzungstipps.
Du kannst die Bereiche trotzdem auch anders aufteilen. Beispielsweise in Gesundheit, Finanzen, Karriere, persönliches Wachstum, Freizeit, Kreativität, Beziehungen und Partnerschaft, Wohlbefinden, etc.
Wie du siehst, sind hier deine Möglichkeiten zur Aufteilung grenzenlos. Du solltest aber darauf achten, dass alle für dich wichtigen Aspekte abgedeckt sind und du nicht zu viele Bereiche auswählst, da es sonst unübersichtlich werden könnte. 6-8 Lebensbereiche reichen in den meisten Fällen aus.
Lebensrad Vorlage zum Download
Hier findest du eine Vorlage für das Wheel of Life zum Download. Zusätzlich erhältst du einen Bewertungsbogen, mit dem du deine relevanten Lebensbereiche objektiv bewerten und dir konkrete Ziele und Aufgaben setzen kannst.
Quellen
Artikel
Greator: Lebensrad: So optimierst du alle wichtigen Lebensbereiche.
https://greator.com/lebensrad-so-optimierst-du-alle-wichtigen-lebensbereiche/
Clevermemo: Das Lebensrad (Wheel of Life) – Ein ideales Coaching Tool.
https://clevermemo.com/blog/lebensrad-wheel-of-life-coaching-tool/