Gewohnheiten mühelos aufbauen durch Systemdenken

Hast du schon einmal deine selbst gesetzen Ziele nicht erreicht? Systemdenken macht dich nachhaltig erfolgreich, ohne gleichzeitig verrückt zu werden!

„Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht immer noch geschwinder als der ohne Ziel umherirrt.”

Gotthold Ephraim Lessing

Ziele geben uns die Orientierung. Gewohnheiten führen uns diesen Zielen näher.

Das Prinzip ist recht simpel! Warum scheitern aber dann 80 % aller guten Vorsätze?1Wie lang die guten Vorsätze halten

Zu oft betrachten wir unsere Gewohnheiten nicht aus einer größeren Perspektive und entwickeln konkrete Systeme, die ihre Ausbildung nachhaltiger gestalten.

Die Lösung: Systemdenken!

Systemdenken als Verbindung von Gewohnheiten

Hier noch eine kurze Erklärung zu Systemdenken:

Du kannst es dir wie eine bewusste Denkweise vorstellen, mit der du die darunterliegende Struktur aller Aspekte des Lebens untersuchen kannst.

Wir sehen unser Leben als eine lineare Abfolge von vorangegangenen Schritten, betrachten jedoch gleichzeitig auch die Abhängigkeiten der Schritte bzw. Systeme untereinander. Kontrollieren wir also die einzelnen, mechanistischen Systeme, können wir unsere Ergebnisse bewusst steuern.

In der Praxis kannst du so zum einen die „Vogelperspektive“ einnehmen, gleichzeitig aber auch die einzelnen Sub-Systeme, die zu unseren Gewohnheiten führen, besser untersuchen.

Schauen wir uns ein kurzes Beispiel an!

Ziel: Übergewicht reduzieren

Ohne Systemdenken: Wir kümmern uns nur um die Ernährung → Wir folgen den neuesten Ernährungstrends und wählen eine extreme Diät aus → Keine nachhaltige Umsetzung

Mit Systemdenken: Wir sehen unser Ziel als ein Zusammenspiel aus mehreren Faktoren (Ernährung, Schlaf, Sport, Psyche, …) → Können unser Ziel auf kleinstes mechanistisches System herunterbrechen (= Kaloriendefizit) → Alle weiteren Handlungen richten sich an dem System „Kaloriendefizit“ aus. → Wahl unserer bevorzugten Methoden → nachhaltige Umsetzung

Mehr dazu findest du in meinem Beitrag zu Systemdenken:

Schauen wir uns jetzt an, warum Systeme praxisorientierter als Gewohnheiten sind:

Das Problem mit Gewohnheiten

Du kannst eine Gewohnheit immer nach einem ähnlichen Prinzip ausbilden: Auslöser, Routine und Belohnung. Diesen Ablauf musst du so oft wiederholen, bis er dir in dein Unterbewusstsein übergegangen ist.

Beispielsweise hast du dir im neuen Jahr das Ziel gesetzt, die Gewohnheit „regelmäßig Sport machen“ auszubilden. Du ergänzt deinen Kalender um regelmäßige Sporteinheiten und verspürst als Belohnung mentale und physische Gesundheit.

Klingt nach einer klaren Herangehensweise!

Was ist das Problem dabei?

Eine Gewohnheit ist nur eine isolierte Handlung! Uns fehlt ein Vorgehensmodell, um diese Gewohnheiten konkret auszubilden und in unser Leben „einzubauen“.

Systemdenken zur ganzheitlichen Betrachtung

Wie jeder von uns weiß, ist die Ausbildung von Gewohnheiten extrem schwer.

Wer würde nicht allzu gerne auf die gezwungenen Sporteinheiten verzichten und gleich mit dem im Unterbewusstsein verankerten Sport beginnen?

Wir benötigen also eine Methode, mit der wir die Ausbildung unserer Gewohnheiten erleichtern können.

Und hier kommt Systemdenken ins Spiel!

Mit Systemdenken betrachten wir unsere Gewohnheiten aus einer „Vogelperspektive“. Dadurch fragen wir uns zuerst, „Warum“ wir eine gewisse Gewohnheit ausbilden wollen.

Beispiel: Mit der Vogelperspektive können wir unsere Gewohnheit „regelmäßige Sporteinheiten“ in ein darüberliegendes System, z.B. Wohlbefinden, einordnen.

Systeme binden unsere Gewohnheiten also in eine ganzheitlichere Betrachtung ein und richten sie an unseren Zielen aus. So können wir mehrere Gewohnheiten miteinander verbinden und Abhängigkeiten erkennen.

Beispiel: Unser übergreifendes Ziel ist eine Verbesserung des Wohlbefindens. Sport ist eine Gewohnheit, die darauf einzahlt.

Ohne Systemdenken würden wir uns keine Gedanken über den Zeitpunkt unserer Sporteinheit machen.

Mit Systemdenken sieht das Ganze schon anders aus:
Für unser Wohlbefinden spielt neben Sport auch ein guter Schlaf eine wichtige Rolle.
Intensiver Sport zu spät am Abend kann unseren Schlaf negativ beeinflussen, während Morgensport oft schlaffördernd ist.
Also planen wir unsere Trainingseinheit im Optimalfall morgens ein.

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Systemdenken bricht unsere Gewohnheit in ausführbare Schritte herunter

Wir haben schon gesehen, dass Systeme unsere Gewohnheiten in einen ganzheitlichen Kontext setzen.

Nach dieser „Vogelsicht“ ist es an der Zeit, die Lupe auszupacken.

Bedeutet: Wir wollen unsere Gewohnheiten in noch konkretere Schritte bzw. Systeme herunterbrechen.

Ziele sind unkonkret

Ziele eignen sich hervorragend als Nordstern, um unsere Handlungen daran auszurichten. Methoden zur passenden Zielsetzung, wie etwa SMART, gibt es wie Sand am Meer.

Das Problem?

Selbst eine konkrete Zielsetzung führt uns noch nicht zur Erreichung unserer Ziele.

Wir alle sind uns bewusst, dass nur Handlungen uns an unsere Ziele bringen. Deshalb verlassen sich so viele Menschen auf die darunterliegende Stufe – Gewohnheiten!

Gewohnheiten auch zu unkonkret

Wenn uns eine Handlung in Fleisch und Blut übergegangen ist, können wir von einer Gewohnheit sprechen.

Gewohnheiten spielen sich also vor allem unbewusst ab.

Die Gleichung, um eine Gewohnheit auszubilden, ist relativ simpel:

Handlung + Geduld = Gewohnheit

Hört sich in der Theorie super an!
Warum scheitern wir dann so oft in der Praxis?

Ganz einfach! Mit einer Betrachtung von Gewohnheiten als unterste Stufe kratzen wir immer noch an der Oberfläche für eine nachhaltige Zielerreichung.

Um sie greifbarer zu machen, benötigen wir konkrete Vorgehensmodelle – Systeme.

Systeme

Im Gegensatz zu Gewohnheiten geben uns Systeme ein Handlungs- und Vorgehensmodell.

Systeme beantworten uns nicht nur das „Was“, sondern auch das „Wie“, „Wann“, „Wie oft“, …

Sie betrachten also alle darunterliegenden Stufen und brechen sie in kleinere, zusammenhängende „Häppchen“ oder auch Sub-Systeme herunter.

Systeme können dabei bestimmte Technologien, Denkmuster/Einstellungen oder „reale Tipps“ beinhalten.

Greifen wir hierfür wieder die Gewohnheit „regelmäßig Sport machen“ auf. Wegen der ganzheitlichen Betrachtung durch Systemdenken wissen wir, dass für unser Ziel „Wohlbefinden“ der Sport in den Morgen verschoben werden sollte.

Nehmen wir an, du hast dich dann für eine Runde joggen am Morgen entschieden.

Nun kannst du dir selbst verschiedenste Sub-Systeme aufbauen, die miteinander zusammenwirken und dir dein morgendliche Laufen noch weiter erleichtern.

Zum Beispiel:

  1. Am Vortag: Wecker stellen
  2. Am Vortag: Sportkleidung herauslegen
  3. Am Vortag: Früh ins Bett gehen
  4. Morgens Aufstehen
  5. Kaltes Wasser ins Gesicht
  6. Motivationsspruch auf Smartwatch einstellen
  7. Sport machen

Systeme schaffen also die bewusste Umgebung, mit der die Ausprägung von nachhaltigen Gewohnheiten enorm erleichtert wird.

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Wie du siehst, erlaubt dir Systemdenken unsere Gewohnheiten in einen größeren Kontext zu setzen. Doch damit nicht genug! Systemdenken hilft uns auch, konkrete Handlungen und Systeme zur Ausbildung dieser Gewohnheiten zu entwickeln.

Action Steps

  1. Wähle deine gewünschte Gewohnheit aus.
  2. Betrachte sie aus der „Vogelperspektive“ („Warum will ich sie umsetzen?“).
  3. Identifiziere weitere zusammenhängende Gewohnheiten und Handlungen.
  4. Schaue eine Stufe unter die Gewohnheit.
  5. Frage dich: „Welche Systeme können die Ausbildung dieser Gewohnheit erleichtern?“.

Du willst dir die Grundlagen zum Thema Systemdenken nochmal anschauen? Dann ist mein Beitrag dazu genau richtig!

Quellen
Charles Duhigg – „Die Macht der Gewohnheit“

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